Rentiere, Kichererbsen und Pusteblumen
Gießen (pm). Dass das gemeinsame Musizieren zusätzlich zum Instrumental- oder Vokalunterricht einen überaus hohen Stellenwert an der Gießener Musikschule hat, konnte im gelungenen vorweihnachtlichen Ensemblekonzert wieder einmal hautnah miterlebt werden. Ein Programm mit neun verschiedenen Ensembles und Kammermusikgruppierungen – zwei mussten krankheitsbedingt leider ausfallen – war von den Lehrkräften vorbereitet worden und das überaus abwechslungsreiche Programm bot einen unterhaltsamen Nachmittag.
Bemerkenswert war das durchgängig hohe Niveau der Beiträge. Mit von der Partie waren auch zwei Ensembles aus dem Kooperationsprojekt mit der Liebigschule. Eine gute Idee war es, längere Umbaupausen mit dem klavierbegleiteten Singen zweier Weihnachtslieder zu überbrücken, so entstand kein Leerlauf für das Publikum im vollbesetzten Saal.
Dass auch erwachsene Schüler Spaß am gemeinsamen Musizieren haben, bewies zur Eröffnung das Klarinettenensemble mit zwei Sätzen der Barockzeit. Bestaunt werden konnte hier die große Bassklarinette. Das jugendliche Gitarrenensemble setzte danach einen ruhigen Akzent mit einem speziell arrangierten Präludium aus Bachs Wohltemperierten Klavier. Temperamentvoller wurde es dann mit dem Akkordeonensemble, das mit gutem Zusammenspiel etwa »Rudolf the Red-Nosed Reindeer« präsentierte.
Merkte man dem Streicherspielkreis, dem zweitjüngsten Streichensemble der Musikschule, zunächst die Aufregung noch an, gelangen die meisten Stücke klangschön und rhythmisch präzise. Eine souveräne Grundlage lieferte hier der junge Cellist. Wenn ein Blockflötenensemble sich »Die Kichererbsen« nennt, kann man davon ausgehen, dass es in den Proben sehr lebendig und mit viel Spaß zugeht. Und so wurden die drei Stücke aus der Wassermusik von Händel gut artikuliert und schwungvoll dargeboten. Im darauffolgenden Bläserkreis waren unterschiedliche Blasinstrumente zu einem Ensemble zusammengefasst und nach einem träumerischen Tango stimmte die Gruppe mit »Macht hoch die Tür« auf den Advent ein. Weihnachtlich ging es auch beim zweiten Blockflötenensemble des Nachmittags zu mit klangschön gespielten Werken des Barock, unter anderem der berühmten Pastorale von Corelli.
Größte Gruppe des Konzerts waren die »Pusteblumen«. Mit drei Weihnachtsgesängen von Zempléni überzeugte das Querflötenensemble durch präzises Zusammenspiel und fühlbare Musikalität.
Finale mit Reindeer Connection
Den Abschluss – mit Rentiergeweihen als entsprechender Kostümierung – bot die »Reindeer Connection«, eine Abordnung aus Lehrkräften und Schülern des Rock-Pop-Bereichs der Musikschule. Großen Beifall bekamen die mit sichtbarem Spaß vorgetragenen drei amerikanischen Weihnachtslieder und beschlossen das überaus erfolgreiche Konzert.