Komplexe Harmonien gemeistert (Gießener Anzeiger vom 13.12.23)
Die einzeln und kombiniert agierenden Ensembles der Gesamtschule Ost musizierten in der Pankratiuskapelle auffallend konzentriert und nicht selten auch mit besonderem Elan.
Gießen . Eine rundum gelungene und stimmungsstarke Vorstellung gelang den kleinen und großen Musikern beim weihnachtlichen Chorkonzert der Gesamtschule Ost in der voll besetzten Pankratiuskapelle am Dienstag. Die einzeln und kombiniert agierenden Ensembles musizierten auffallend konzentriert und nicht selten auch mit besonderem Elan; insgesamt boten sie eine wirklich hörenswerte Leistung und schufen eine wunderschöne Stimmung.
Das Publikum, gekommen waren alle Alters- und Verwandtschaftsstufen, zollte nicht nur den gewohnten solidarischen Beifall, sondern unterschied recht deutlich auch besondere Glanzleistungen. Die Direktion, so sagt man im Theater, hatte eine leichte Reduktion des Programms beschlossen, wodurch die Gruppen einfach weniger Lieder zu singen hatten. Bescheiden verzichtete Direktor Frank Reuber auch noch auch seine Rede (»Andreas Feil macht das schon«).
Erst etwas schüchtern, dann aber mit einer wohltuenden Sanftheit eröffnete die Chorklasse (CK) 5c mit einem nigerianischen Weihnachtslied unter Leitung von Elke Kurth mit Stimmbildnerin Gabriela Tasnadi von der Musikschule Gießen am Klavier. Rolf Zuckowskis Evergreen »Fröhliche Weihnacht« folgte, und das kam tatsächlich heiter; es gab klare Ansätze von Spielfreude und Mehrstimmigkeit, Respekt. »Kling Glöckchen« brachte dann die Kirche ganz zart ins Schwingen.
Anfangs etwas zurückhaltend stieg die CK 6c (ebenfalls unter Kurth und Tasnadi) mit Nenas »99 Luftballons« ein und fand nach minimalem Suchen zur runden Performance. Die »Fröhliche Weihnacht« klang tatsächlich fröhlich, wirkte leicht und war auch gut artikuliert. Und mit »Santa Claus« kam eine weitere Portion Motivation ins Geschehen.
In der Kombination agierten die beiden Chöre mit Maierhofers »Weihnachten bitte wenden« schön lebhaft, humorvoll und brachten kleine choreografische Gesten ein, was die Sache auflockerte, und am Schwung der kleinen Choristen war nichts auszusetzen.
Konzentrierte Harfenklasse
Ein besonderer Auftritt gelang der von Cordula Poos geleiteten Harfenklasse. Die fünf Akteure agierten ziemlich sicher, sehr konzentriert und geschlossen. Der transparente Sound und ihr sanfter Groove konnten sich daher in der Kapelle gut durchsetzen, insgesamt ein angenehm anderer Topauftritt, der zu Recht einen Riesenbeifall erhielt. Die »Diade«, eine heitere kleine Weise, musizierten sie sehr sicher, griffig, mit kleinen Effekten und erstaunlich guten Details, auch verhaltene Momente klappten. In »O mio babbino caro« (aus Puccinis Oper Schicci) wurde die schöne Melodik sehr gut realisiert. Superbeifall für eine Riesenleistung.
Die neu gegründete Chor AG unter Hannah Lothwesen mit Lea Rauber am Klavier brachte schon bei »Musik sein« (Vincent Weiß) ein auch in schwierigen Passagen differenzierte Zweistimmigkeit ein. Gesteigert wurde diese Differenzierung noch beim Weihnachts-Dauerbrenner »Last Christmas« von Wham. Der kam sicher, mit klarem Ausdruck und sicherer Mehrstimmigkeit. Einen stimmigen und würdigen Abschluss des Abends besorgte die Chorklasse 10c unter Andreas Feils Leitung. Sie realisierten in »Stille Nacht« die komplexen Harmonien stabil und lieferten spürbare Emotionalität, alles war rund und stimmig.
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Richtig warm ums Herz wurde der Versammlung dann mit Cohens »Halleluja«. Hier wurden drei hörenswerte Solisten herausgestellt, und die Emotionen waren allseits spürbar. Flott und sicher kam der Rausschmeißer »When the saints«, und es zog wieder mehr heitere Stimmung ein.
Die Abschlussnummer »All I want for Christmas« war zum Mitsingen gedacht, doch der Song war nicht genug vorentlastet, und es wurde dünn. Die Stimmung blieb jedoch rundum fröhlich, und man trennte sich unter »good vibrations«, auch ohne diesen Song.