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17.12.2023

Am Ende alle gemeinsam (Gießener Anzeiger vom 20.12.23)

Bühne frei für den Nachwuchs der Musikschule Gießen. Foto: Schultz © Schultz

Am Ende alle gemeinsam – von Heiner Schultz

Über ein musikalisches Schmankerl konnten sich die Besucher des Konzerts der Chöre und Solisten der Musikschule freuen. Unter dem Titel »Winterzauber« bewies der Nachwuchs beachtliches Können.

Gießen . Über ein musikalisches Schmankerl konnten sich die Besucher des Konzerts der Chöre und Solisten der Musikschule freuen. Unter dem Titel »Winterzauber« präsentierten die jungen und ein paar ganz junge Leute Proben ihres beachtlichen Könnens. Die Leitung hatte Gabriela Tasnadi, am Klavier wirkte Herrmann Wilhelmi. Das Ergebnis war in jeder Hinsicht erfreulich.

Das größte Ensemble machte den Anfang, und die Mitglieder des Kinderchors konnten einen vollen Erfolg für sich verbuchen. Das klug ausgesuchte Repertoire mit zeitgemäßen Titeln für den Nachwuchs, von denen es reichlich gibt, war gut eingeprobt. Entspannt standen die Sängerinnen und Sänger da auf der großen Bühne, auf der sie angesichts ihrer Größe fast ein bisschen verloren wirkten. Bei ihnen selbst war davon jedoch nichts zu bemerken. Altersgemäß lieferten sie eine prima Vorstellung, wobei sie auch die choreografischen Elemente zur Unterstützung gelegentlicher dramatischer Akzente sicher ausführten. Gabriela Tasnadi unterstützte sie am Klavier. Riesenbeifall gab es nicht zuletzt für Titel wie Rolf Zuckowskis »In der Weihnachtsbäckerei«, den sie mit großem Schwung musizierten.

Mozart, Léhar und Rolf Zuckowski

Es folgten gelungene Soloauftritte von Silke Schnurre, Nelly Körber und Lennart Schumacher. Der konnte mit seinem Vortrag von »Isis und Osiris« aus Mozarts »Zauberflöte« überzeugen. Sein Bass klang schon recht voll, der Vortrag eindrucksvoll vital. Schön dramatisch performte Tamara Dukhovnaya »Einer wird kommen« aus Franz Lehárs Operette »Zarewitsch«, sicher und genregerecht: großer Beifall.

Die schon erfahrene Anna Sidorenko lieferte »Maybe«, einen Titel aus dem Musical »Miss Saigon«, sehr sicher ab: Intensiver Ausdruck und routinierte Gestik schufen trotz einiger greller Momente einen angenehmen Eindruck. Fest, klar in der Artikulation und sicher in der Gestaltung ihres Duetts agierten Elisabeth Schulze und Lea Schubert mit Mozarts »Pie Jesu«, Herrmann Wilhelmi umfloss ihren Gesang förmlich am Klavier. Leicht indisponiert, wagte sich Arturo Klör dennoch an »White Christmas« und meisterte seine Schwierigkeiten mit aktiver Intervention Wilhelmis.

Ein Lichtblick war der Auftritt von Elisabeth Schulze, Lea Schubert, Bernd Karber und Arturo Klör im Quartett mit Mozarts »Sancta Maria«. Sie musizierten selbstbewusst und inhaltlich fest und zeigten individuelle Stärken; schön.

Den Abschluss besorgte der Seniorenchor unter Leitung Gabriela Tasnadis. Bühnenwirksam ließ man zur sehr schwungvollen »Petersburger Schlittenfahrt« fröhliche Schellenkränze klappern, was tatsächlich wie Schlittenglockengeklingel wirkte. Auch weiter musizierte der Chor sehr achtbar und lief bei »Celebremos Las Navidades« (mit einem Teil des Chors am Ende des Saals) zu schönem Temperament auf, was sicherlich auch an Tasnadis wirksamem Einsatz lag. Sie fügte als Spitzlicht eine schillernde kleine Gesangseinlage hinzu – das kam prima an.

Angenehm war auch die lebhafte Beteiligung des Publikums beim abschließenden »Oh du fröhliche«, das gibt es nicht so oft in einem solchen Rahmen. Als Abschluss eines gemeinsam genossenen Konzerts passte das prima in den Levi-Saal.