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16.12.2019

Strecken und recken für Beethoven

FELICIA VOINA UND CHRISTIAN KRIEGER BESTREITEN EINEN GROSSEN TEIL DES KONZERTS. FOTO: CMD

Gießen(cmd). Als sich am Sonntagnachmittag die Türen des Hermann-Levi-Saals im Rathaus schlossen und die Schüler der Musikschulen Gießen und Wetzlar ihre Plätze hinter dem Steinway-Flügel auf der Bühne einnahmen, begann ein für die Musikschule sehr spezieller Abend. Speziell nicht nur, weil das Konzert mit dem Titel „Beethoven bei uns“ Schülern jedes Alters und jedes Levels die Möglichkeit gab, ihr Können und ihre harte Arbeit vor wohlgesonnenem Publikum unter Beweis zu stellen, sondern auch wegen des Ereignisses, das von dem Konzert eingeläutet wurde: Beethovens 250. Geburtsjahr.

Da sich das Jubiläumsjahr besonders für Beethoven-thematisierende Events anbietet, waren die Musikschule Gießen und die für diese Veranstaltung mit ihr kooperierende Musikschule Wetzlar besonders stolz, die facettenreiche Musik des Künstlers präsentieren zu können – mithilfe ihrer Schüler, versteht sich.

Beethoven sei ein Komponist, bei dem man sich am Klavier besonders oft „strecken und recken“ müsse, seine Musik sei anspruchsvoll und nicht einfach zu spielen, so der Wetzlarer Klavierlehrer Traxler. Er und die anderen Lehrkräfte seien daher besonders stolz darauf, wie sich die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Herzblut ins Zeug gelegt hatten, um die Stücke teilweise sogar auswendig vorspielen zu können. Von Beethovens bekannten Kompositionen wie „Für Elise“, das von Karlotta Füllkrug vorgespielt wurde, bis zu langen, komplizierten Sonaten, wie die von Fabian Drolsbach mit viel Gefühl gespielte „Grande Sonate pathétique c-Moll op. 13“, deren ersten Satz das Publikum zu hören bekam, ließen die 18 Pianisten keinen Wunsch offen und keinen einzigen Zuhörer gelangweilt. Gemeinsam konnten sie zeigen, dass klassische Musik noch heute und auch bei Jugendlichen auf viel Liebe und Passion stößt.

Beethoven sei am besten für seine Klavierstücke bekannt, habe aber auch viel für Streichinstrumente und Orchester komponiert. Deswegen war es nur passend, dass unter den vielen Solopianisten auch Felicia Voina mit ihrer Violine einen Platz fand. Gemeinsam mit Christian Krieger am Piano spielte die Schülerin aus Wetzlar Beethovens „Rondo G-Dur WoO 41 (Allegro). Die beiden trugen so einen großen Teil zu einem abwechslungsreichen und niveauvollen Programm bei.

Zum Abschluss des eineinhalbstündigen Konzertes stimmte Wigbert Traxler selbst ein Klavierstück an, „Sechs Variationen über ein eigenes Thema F-Dur op. 34“. Er rundete damit den Nachmittag erfolgreich ab.