Rossini, Bach und die Kinder
(von Allessandra Riva – Gießener Allgemeine, Foto: Friese)
Rossini, Bach und die Kinder
Instrumentale Musikstücke, Auszüge aus dem neuen Musical „Krach bei Bach“ und die Wiederaufnahme „Wie Rossini den Waldhörnern das Singen beibrachte“ sorgten beim Familienkonzert im Stadttheater für eine erfolgreiche Aufführung.
Ein sehr unterhaltsames Konzertprogramm veranstalteten die Nachwuchsmusiker des Stadttheaters und der Musikschule Gießen am Sonntag im Großen Haus. Unter dem Titel „Rossini on the (Ba)rocks“ wurde ein dreiteiliges Familienkonzert angeboten, das das Ergebnis der wichtigen Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen darstellt.
Das Orchester der Musikschule ist ein Projektorchester, das nur besteht, um anlässlich bestimmter Projekte zu musizieren. Für die jungen Musiker ist ein Auftritt auf der Bühne des Stadttheaters eine sehr wichtige Erfahrung, die ihnen ermöglicht, die professionelle Arbeit im Theater kennenzulernen. Im Musikschulorchester sollen die Schüler nämlich lernen, wie richtige Orchesterarbeit funktioniert und wie man professionell und genau arbeitet.
Kostprobe aus „Krach bei Bach“
Unter dem Dirigat von Martin Gärtner konnten die Nachwuchsmusiker ihr Können mit zwei ganz unterschiedlichen Stücken aus zwei verschiedenen Epochen zeigen: Konzentriert und professionell spielten die jungen Orchestermitglieder zwei Sätze aus der Sinfonie D-Dur op. 18 Nr. 4 von Johann Christian Bach, einem Sohn des berühmten Johann Sebastian Bach, und drei Sätze aus der „Brook Green Suite“ von Gustav Holst vom Jahr 1933.
Zusammen mit dem Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters präsentierte das Musikschulorchester eine Kostprobe aus dem Musical „Krach bei Bach“, ebenfalls unter dem Dirigat von Martin Gärtner. Mit den Auszügen, die beim Familienkonzert vorgespielt wurden, machten die Nachwuchsmusiker neugierig auf den Krach im privaten und beruflichen Leben des großen Komponisten und auf die vielfältigen musikalischen Motive, die in dem Stück gespielt und gesungen werden. Das lebhafte Musical, in dem einerseits die Großfamilie Bach, andererseits die Konflikte zwischen Bach und Ernesti, dem Direktor der Leipziger Schola Thomana, dargestellt werden, feiert Premiere am 24. Oktober in der taT-Studiobühne.
Die Aufführung wurde von der Wiederaufnahme „Wie Rossini den Waldhörnern das Singen beibrachte“ abgerundet. Bariton Tomi Wendt spielt die Rolle des Pizzabäckers Luigi Rossini, der Musikliebhaber und leidenschaftlicher Koch ist. Seine Pizzeria wird von den vier Hornisten Alvaro Artuñedo Garcia, Berthold Cremer, Martin Gericks und Victor Lozano Mariano besucht, die mit Humor und Musik viele Kuriositäten über ihr Instrument vermitteln. Cremer, der auch Hornlehrer an der Musikschule ist, überraschte sogar mit einem Alphorn.