Lieder für die Festtagsfreude
Lieder für die Festtagsfreude
von Emanuel Zylla
Gießen. Unter dem Titel »Gemeinsam musiziert« präsentierten zwölf verschiedene Ensembles der Musikschule Gießen am Sonntag im Hermann-Levi-Saal des Rathauses ihre seit dem Sommer einstudierten, vielseitigen und facettenreichen Stücke. Ein ganz besonderer Anlass konnte dabei ebenfalls zelebriert werden: das 30-jährige Bestehen der Einrichtung.
1991 fing für die Musikschule Gießen alles an. Damals jedoch noch als Abteilung in der Friedrich-Ebert-Schule und mit gerade einmal 30 Schülerinnen und Schülern. In nur zwei Jahren erhöhte sich die Teilnehmeranzahl auf bereits 400, die von 20 Lehrkräften betreut wurden. Friedemann Koge übernahm 1993 die Leitung des Musikschulbereichs des Vokalkreises, 1995 folgte ihm Claudia Jirka. Weitere zwei Jahre später expandierte der Vokalkreis und übernahm den Unterricht der alten Musikschule Gießen für die Herderschule. 2001 wurde die Musikschulenabteilung dann in eine kommunale Trägerschaft mit eigenem Gebäude in der Grünberger Straße 120 übernommen. Zu dieser Zeit wurde eine Fachbelegung mit zirka 500 Menschen erreicht.
2004 übernahm Katja Marauhn die Schulleitung, 2005 Arne Kühr die Stellvertreterposition. Beide sind bis heute am Ruder der Institution, die Mitglied im Verband Deutscher Musikschulen (VdM) ist. Heute können sich Marauhn und Kühr über 1600 Fachbelegungen bei 73 Lehrkräften freuen. Die Freude teilten sie nun mit dem Ensemblekonzert.
Mit einem strengen Hygiene-Konzept und der 2G-Regelung konnte die Veranstaltung im Levi-Saal durchgeführt werden. Damit der Raum nicht zu voll wurde, fand das Konzert in drei Blöcken statt, auf die sich die zwölf Ensembles aufteilten. Darunter waren auch drei Gruppen aus einer Kooperation mit der Liebigschule. Und so konnten viele Eltern mit leuchtenden Augen die musikalischen Fortschritte ihres Nachwuchses bestaunen.
Die Gymnasiasten übernahmen den kompletten ersten Teil mit dem Anfänger Streicher-, Bläser- und Gitarrenkreis, die auch mit einigen Weihnachtsliedern die Festtagsvorfreude steigerte. Die Leitung übernahmen Katja Marauhn (Streicher), Cathrin Wenzel (Bläser) und Thomas Bernsdorff (Gitarristen), der auch für das Arrangement bei einem Swing-Adventsmedley verantwortlich war.
Drei Teile
Der zweite Teil des Nachmittags gehörte den Gitarren-, Klarinetten- und Akkordeon-Ensembles. Die fünf Gitarristen unter der Leitung von Arne Kühr spielten etwa »On a mule in Peru« und Hiking to Haifa« des bekannten Gitarristen und Musikpädagogen Pieter van der Staak. Ein Barock-Trio, mit Leiter Jonas Harksen am Klavier, führten Triosonaten von Arcangelo Corelli und Antonio Vivaldi auf. Das Klarinetten-Ensemble von Jan Kleinschmidt brachte das Publikum mit einer Pavane Gabriel Faurés und dem »Allegro« aus dem Konzert Nr. 3 von Johann Melchior Molter zum Träumen. Nadja McGuires Akkordeon-Gruppe faszinierte mit dem »Day by Day Blues« von Peter M. Haas, einer »Spanischen Romanze« und einem Kanon von Barock-Komponist Johann Pachelbel.
Ein besonderer Moment war der Auftritt des Blechbläser-Ensembles unter der Leitung von Joshua Honfi, das nach zwei Jahren wieder öffentlich musizieren konnte. Mit »Hark! The Herald Angels sing« von Felix Mendelssohn sowie der katholischen Hymne »O Sanctissima« und dem traditionellen Weihnachtslied »Away in a Manger« feierten sie ihr Comeback.
Im dritten Akt des umfangreichen Programms, der in den Abendstunden startete, ließen die »Streichhölzer« von Katja Marauhn, gefolgt vom Streicherkreis und zwei Flöten-Ensembles – mit Blockflöten (Leitung Gerd Schulz) und anschließend Querflöten (Leitung Susanne Oehler) – das dreistündige Konzert ausklingen.